Dickdarmkrebs
Gut 73.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland an Dickdarmkrebs, 27.000 von ihnen sterben daran. Die meisten Betroffenen sind zwischen 50 und 70 Jahre alt.
Symptome
Im frühen Stadium ist der Krebs kaum zu erkennen. Blut im Stuhl ist das einzige Warnzeichen. Später kommt es zu Verdauungsstörungen, wobei Durchfall mit Verstopfung wechselt. Auch krampfartige Bauchschmerzen können auftreten.
Ursachen
90 Prozent aller Dickdarmkrebse entstehen aus gutartigen Darmpolypen. Zu den Dickdarmkrebs Risikofaktoren zählen eine Ernährung mit zu viel Fett, zu viel rotem Fleisch und zu wenig Ballaststoffen sowie Rauchen und Alkohol. Auch eine langjährige Colitis ulcerosa sowie Morbus Crohn im Dickdarm erhöhen das Krebsrisiko. Bei etwa 30 Prozent der Patienten gab es schon zuvor Darmkrebsfälle in der Familie. In einem Fünftel dieser Fälle handelt es sich um eine erbliche Form des Krebses, bei der sich die ursächlichen Genveränderungen mit Hilfe von Gentests nachweisen lassen. Es gibt in Deutschland sechs Zentren, die sich auf die Diagnose dieser Fälle spezialisiert haben. Man findet sie im Internet unter www.hnpcc.de.
Behandlung
Der befallene Teil des Dickdarms muss entfernt werden. Bestrahlung und Chemotherapie vor der Operation können den Tumor verkleinern und besser operabel machen. Nach der Entfernung werden mit Bestrahlung und Chemotherapie eventuelle Metastasen oder verbliebene Tumorzellen bekämpft. Hat der Krebs den Enddarm befallen, erhält der Patient in den meisten Fällen einen künstlichen Darmausgang. Eine regelmäßige Nachkontrolle ist unbedingt notwendig.
Vorsorge
Rechtzeitig entdeckt, ist Dickdarmkrebs oft heilbar. Menschen ohne besonderes Risiko sollten ab 50 zur Vorsorge gehen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen ab diesem Alter die Kosten für einen jährlichen Stuhltest auf verstecktes Blut sowie die Austastung des Mastdarms durch den Arzt. Der kann damit aber nur das Viertel der Tumore entdecken, das sich im Enddarm festsetzt. Die einzig wirklich effektive Methode der Vorsorge ist die Dickdarmspiegelung mit gleichzeitiger Entfernung der Darmpolypen. Die Kassen übernehmen ab einem Alter von 55 die Kosten für eine Spiegelung, zehn Jahre später eine weitere.
Bei familiärer Vorbelastung sollte man ab dem 40. Lebensjahr bzw. spätestens zehn Jahre vor dem Auftreten der Erkrankung bei dem jüngsten Verwandten zur Darmspiegelung gehen. Wenn also beispielsweise der Cousin mit 32 an Darmkrebs erkrankt ist, lässt man sich schon mit Anfang 20 untersuchen. Bei einer chronischen Darmentzündung geht man spätestens 15 Jahre nach Beginn der Erkrankung zur Darmspiegelung. Die Kassen übernehmen für diese Risikogruppen die Kosten.
Seit einigen Jahren gibt es einen Test auf einen Tumormarker namens M2-PK im Stuhl. Mit ihm lassen sich Studien zufolge 70 bis 90 Prozent der Tumore und bösartigen Polypen erkennen. Er ist damit effektiver als der Test auf verstecktes Blut. Der Test kann beim Hausarzt als Individuelle Gesundheitsleistung durchgeführt werden, ist aber auch in Apotheken für rund 30 Euro erhältlich. Forscher haben inzwischen auch andere Stoffe im Blut oder im Stuhl entdeckt, die auf Darmkrebs hindeuten. Doch ist noch keines dieser Testverfahren serienreif.
Nicht nur ungesund, sondern Risikofaktoren für Darmkrebs sind Alkohol und Nikotin sowie eine Ernährung mit viel Fett und wenig Ballaststoffen.
Schützen Ballaststoffe vor Darmkrebs?
Ob eine ballaststoffreiche Ernährung vor Darmkrebs schützt, ist weiterhin umstritten. Zahlreiche Studien legen einen solchen Zusammenhang nahe. Wissenschaftler der Harvard University kamen dagegen zu dem Ergebnis, dass Ballaststoffe keine Auswirkung auf die Krebshäufigkeit hätten. Sie hatten 13 internationale Ernährungsstudien mit insgesamt 725.000 Teilnehmern ausgewertet. 8.100 von ihnen waren während der jeweiligen Studiendauer an Darmkrebs erkrankt. Ob sie 14 oder 28 Gramm Ballaststoffe täglich zu sich genommen hatten, hatte auf den Ausbruch der Krankheit keine Auswirkung. Trotzdem empfehlen die Experten, möglichst viele pflanzliche Faserstoffe mit der Nahrung aufzunehmen. Das verringere auf jeden Fall die Wahrscheinlichkeit für andere Leiden wie Herzkrankheiten und Diabetes.